Der Bürgerverein hat nachgefragt
Hier finden Sie Auszüge aus den Antworten der Stadtverwaltung auf die Fragen des Bürgervereins, die wir im Rahmen des alljährlich stattfindenden Gesprächs des AStOB und der Bürgervereine mit dem Oberbürgermeister eingereicht haben.
1. Wohnmobilplätze in Oldenburg. Die Stadt Oldenburg verfügt kaum über Stellplätze für Wohnmobile. Innenstadtnahe und attraktive Wohnmobilstellplätze werden stark nachgefragt und bieten große Potentiale für Städte-Tourismus, auch in Oldenburg. Die vorhandenen Stellplätze am Westfalendamm entsprechen nicht den Ansprüchen, die an solche Anlagen gestellt werden, sind qualitativ unzureichend. Gibt es Bestrebungen der Stadt, diesen Missstand zu beseitigen und wo sieht die Stadt Potentiale für die Schaffung zusätzlicher Wohnmobil-Stellplätze? Aus Sicht des Bürgervereins bietet sich das Quartier „Alter Stadthafen“ an.
Antwort:
Im Zuge des Neubaus des Sport- und Gesundheitsbades am Flötenteich plant der Bäderbetrieb auch den Ausbau des bestehenden Saison-Campingplatzes zu einem modernen Ganzjahres-Wohnmobilstellplatz mit etwa 50 Stellplätzen in unmittelbarer Anbindung zum neuen Bad und den verschiedenen Angebotsbereichen (Gesundheitsbad, Sportbad, Freibad, Physiotherapie und Gastronomie). Hierfür sind Investitionskosten von etwa 1,3 Millionen Euro geplant und beim Bäderbetrieb berücksichtigt. Dieser Stellplatz soll zur Sommersaison 2025 fertiggestellt sein und dann in den Ganzjahresbetrieb gehen.
2. Derzeitige Zustand des Herrenwegs ist aus Sicht des Bürgervereins problematisch. Die Sicherheit für Schulkinder, Fußgänger und Radfahrer ist unzureichend. Bislang sind keine hinreichenden Maßnahmen ergriffen worden, um eine Durchsetzung der im Herrenweg geltenden Höchstgeschwindigkeit von 30 km/h sicherzustellen. Eine besondere Gefahrenstelle ist die Verengung der Fahrbahn im Bereich des Bahnübergangs. Gerade im Zusammenhang mit der Sperrung der Bremer Heerstraße und den Umgehungsverkehren kommt es zu gefährlichen Situationen. Wie will die Verwaltung die Sicherheit von Schulkindern, Fußgängern und Radfahrern sicherstellen? Gibt es Planungen für einen verkehrssicheren Ausbau und wie stellt sich ggf. der Zeitplan dar? Wie steht die Verwaltung dazu, den Herrenweg zu einer Fahrradstraße auszubauen?
Antwort:
Im Einmündungsbereich vom Herrenweg zur Tropauer Straße wird die Nebenanlage durch abbiegende Fahrzeuge ständig überfahren. Der Fachdienst Verkehrslenkung (414) hat hier eine Markierung aufgebracht. Um ein Überfahren der Nebenanlagen zu verhindern, sollen Poller im Bereich zwischen Tropauer Straße und Warnsweg aufgestellt werden. In diesem Bereich ist aufgrund der Straßenbreiten und Gehwegbreiten das Aufstellen möglich. Die Umsetzung ist erfolgt. In dem Bereich vom Bahnübergang bis zur Schulstraße ist ein Gehwegbereich nur durch eine Markierung vom Fahrbahnrand abgegrenzt. Die Breiten, insbesondere des abmarkierten Gehwegs, sind so schmal, dass Poller hier nicht ohne weiteres aufgestellt werden können. Hier soll durch eine Fahrbahnverlegung bzw. Verbreiterung von 50 cm, der Gehweg entsprechend verbreitert werden, so dass dann Poller aufgestellt werden können. Die Arbeiten sind für das erste Quartal 2023 geplant. Witterungsbedingt kann es zu Verzögerungen kommen. Das mobile Geschwindigkeitsmobil wird durch den Fachdienst Verkehrslenkung temporär im Herrenweg aufgestellt. Dabei wird darauf geachtet, dass es in ausreichender Entfernung zu den einmündenden Straßen aufgestellt wird. In den Einmündungsbereichen (rechts vor links) wurden Wartelinien zur besseren Sichtbarkeit der einmündenden Straßen aufgebracht. Die Straßenaufsicht hat den Heckenrückschnitt im Bereich des Gehweganlage gesichtet und ggf. die Anliegenden zum Rückschnitt aufgefordert. Aus Gründen der Verkehrsabwicklung ist ein Ausbau des Herrenweges erst nach dem Ausbau des Sandweges möglich. Die Ausbauarbeiten am Sandweg sollen in 2024 beginnen. Im Zuge des geplanten Ausbaus des Herrenwegs wird dann die provisorische Abgrenzung durch Poller (im Bereich Sandweg bis Warnsweg) durch einen Gehweg mit Hochbord ersetzt. Der Herrenweg ist eine Verbindungsstraße auch mit Kfz-Durchgangsverkehr. Fahrradstraßen sollen jedoch nur dort eingerichtet werden, wo nur geringer bis kein Kfz-Durchgangsverkehr vorhanden ist. Im Zuge des Rahmenplan Mobilität und Verkehr 2030 wird jedoch geprüft, wo Fahrradstraßen in Oldenburg eingerichtet werden können.
3. Wann wird mit dem Ausbau des südlichen Teils des Sandwegs begonnen und wird anschließend auch der nördliche Teil für den Busverkehr saniert, ggf. in welchem Zeitraum?
Antwort:
Der Ausbau des Sandweges kann erst nach dem Ausbau der Bremer Heerstraße erfolgen. In 2023 ist vorgesehen, die Kreuzung Bremer Straße/Schützenhofstraße umzugestalten. Durch die teilweise notwendige Vollsperrung des Knotenpunktes ist ein gleichzeitiger Ausbau des Sandweges nicht möglich. Die Ausschreibung und Vergabe für den Ausbau ist für 2023 geplant. Der Beginn der Arbeiten im Sandweg ist dann für 2024 vorgesehen. Der Ausbau erfolgt in mehreren Bauabschnitten. Nach dem Ausbau des Abschnittes Wendeanlage bis Müllersweg ist auch eine Umgestaltung des Abschnitt Wendeanlage bis Stedinger Straße geplant.
4. Bahnübergang. Wie steht die Stadtverwaltung zur Forderung des Bürgervereins nach einer Bahnunterführung an den Bahnübergängen an der Stedinger Straße? Wie ist der aktuelle Verhandlungsstand mit der Bahn?
Antwort:
Der Doppelbahnübergang an der Stedinger Straße mit seinen häufigen Schrankenschließungen und den daraus resultierenden langen Rückstauungen im Straßenverkehr ist eine starke Belastung für den Stadtteil Osternburg. Deshalb sollen hierzu Lösungen in Gesprächen mit der Deutschen Bahn gefunden werden, die auf eine Verbesserung der Situation und ggf. auf eine Aufhebung der niveaugleichen Bahnübergänge abzielen. Ein gemeinsamer Ortstermin der DB und Stadt Oldenburg, bei dem die Situation in Augenschein genommen wurde, hat bereits stattgefunden. Eine Planungsvereinbarung als Basis weiterer Gespräche mit der Deutschen Bahn ist in Vorbereitung. In der Stadtverwaltung wurde dafür bereits eine Ingenieurstelle eingerichtet.
5. Eisenbahnbrücke. Der Bürgerverein fordert seit vielen Jahren die Öffnung des zweiten Fuß- und Radwegs entlang der Eisenbahnbrücke, um die Anbindung für den Radverkehr zwischen Innenstadt und Osternburg zu verbessern. Wie ist der Sachstand?
Antwort:
Auch die Verwaltung sieht die Bedeutung der Wegeverbindung zwischen der Stedinger Straße und dem Bahnhofsviertel. Da zum aktuellen Zeitpunkt aber keine zusätzlichen Flächen hinter der Brücke zur Verfügung stehen, ist die Einrichtung neuer Erschließungswege zur Rollklappbrücke zurzeit nicht möglich.
6. Seit Jahren wird über eine Brücke für Fuß- und Radfahrer über die Hunte in Höhe der Doktorsklappe diskutiert. Nach unserem Kenntnisstand hat die Kommunalpolitik Mittel für eine Machbarkeitsstudie zur Verfügung gestellt. Gibt es bereits Ergebnisse bzw. wann kann mit Ergebnissen gerechnet werden?
Antwort:
Der zurzeit entwickelte Mobilitätsplan 2030 (ehemals Rahmenplan Mobilität und Verkehr 2030) enthält ein Teilkonzept Radverkehr, in dessen Rahmen unter anderem die Einrichtung von Fahrradstraßen und Fahrradzonen geprüft wird. Die Verwaltung hat das beauftragte Planungsbüro gebeten, in diesem Zusammenhang auch zu prüfen, ob eine Brücke für zuu Fuß gehende und Radfahrende im Hafengebiet eine sinnvolle Ergänzung wäre. Die Ergebnisse werden Anfang 2023 veröffentlicht.